The Chronicles of Shakespeare
Romeo & Julia



Geschichte

London 1590: Der noch unbekannte Dichter William Shakespeare hat in Lord Stanley endlich einen wohlhabenden Gönner gefunden; der vom Theater faszinierte Adelige nimmt den mittellosen Dichter in seinem Haus auf und vermittelt den Kontakt zu den angesehenen Londoner Theatern. Shakespeares Traum wird wahr, als der Lord ihm eines Tages eröffnet, dass eines seiner Stücke zur Aufführung kommen wird, wenn er innerhalb einer vorgegebenen Frist ein neuartiges Bühnenstück liefern kann.  William hat schon seit langem die Idee zu einem Drama im Kopf, ist aber nicht sicher, ob es den Anforderungen genügt und ob er es innerhalb der gesetzten Frist vollenden kann. Kurzerhand stellt ihm sein Förderer seine kleine Tochter Anne an die Seite, die als Testpublikum seine Arbeit bewerten soll.
So trägt Shakespeare der jungen Dame also seine Geschichte von Romeo und Julia vor ...
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Grafik


Grafisch präsentiert sich "The Chronicles of Shakespear - Romeo & Julia" von seiner schönsten Seite. Der romantisch verklärte Blick unserer Zeit auf die Elisabethanische Epoche, in der Shakespeare lebte und arbeitete, spiegelt sich in den schönen, mit vielen liebevollen Details ausgestatteten, Bildern wieder. Auch sorgen ein paar kleine Animationen für etwas mehr Bewegung in der insgesamt doch sehr statisch wirkenden Spielumgebung.


Wie bei einem Spiel dieses Formats nicht anders zu erwarten, wurde nur mit den einfachsten grafischen Mitteln gearbeitet und dennoch ein ansehnliches Ergebnis erzielt. 

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Verpackung, Installation & Steuerung

Die Verpackung ist für ein Wimmelbildspiel ziemlich üppig geraten,denn Daedalic hat der deutschen Version nicht nur eine hübsche DVD-Box spendiert, sondern dazu auch noch einen sehr ansehnlich gestalteten Karton. Die Installation verlief problemlos und zügig und nach wenigen Minuten kann man ein Neues Spiel starten. Die Steuerung erklärt sich von selbst und dürfte auch ganz junge Spieler vor keinerlei Probleme stellen. Sämtliche Aktionen werden mit den Maustasten ausgeführt und man bewegt sich an Richtungspfeilen entlang von einem Schauplatz zum nächsten.
In einem Journal wird einem der Fortschritt angezeigt und nach Beendigung eines Abschnitts der nächste freigeschaltet. Leider kann man nach dem durchspielen die einzelnen Kapitel nicht noch einmal gesondert anwählen und spielen, sondern muss dafür wieder ganz von vorn anfangen. Das hätte man - mit Hilfe des Journals - besser regeln können.
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Stimmen, Musik und Ton
Was hat man sich nur dabei gedacht?! Dass man den Zeitgeist nicht nur bildlich, sondern auch mit einer unserer Vorstellung von der damaligen Zeit entsprechenden Ausdrucksweise, beschwören möchte, war wohl nicht anders zu erwarten - und macht ja auch Sinn; aber das lahme Geseier, das dabei heraus kam, hat nur einen Kommentar verdient: Unerträglich! Niemand wird von den Texten eines kleinen Computerspiels 'hohe Kunst' erwarten, aber etwas mehr als diese abgeschmackten, auf altertümlich getrimmten Reime, das darf nun wirklich nicht zu viel verlangt sein. Auch musikalisch hat man nicht mehr Aufwand, als unbedingt nötig, betrieben: Eine einzige Melodie, die einmal mehr ein gängiges Klischee bedient, begleitet einen durch das gesamte Spiel. Zugegeben, die Melodei klingt ganz hübsch, aber es hätte nicht geschadet, wenn man ihren Vortrag auch mal etwas variiert hätte . Das hätte ganz sicher mehr Atmosphäre erzeugt, als der übermäßige Einsatz von 'unheimlichen' Hintergrundgeräuschen: Es ächzt, es stöhnt und wimmert nahezu ständig und überall!
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Rätsel

In Punkto Rätsel kann man bei einem Casual-Game in aller Regel nicht viel falsch machen, folgerichtig besteht die Hauptbeschäftigung in "The Chronicles of Shakespeare - Romeo & Julia"darin alle möglichen Sachen zu suchen. Kleine Rätsel, d.h. Knobel - und Minispieleinlagen peppen die Suchaktionen auf.

Am oberen Bildschirmrand erscheint eine Aufstellung der gesuchten Objekte, am unteren Bildschirmrand eine Aufstellung des Inventars, das kann - zumindest zu Beginn des Spiels - etwas verwirrend sein, erweist sich aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit als ganz praktisch. 

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Fazit
Ich habe eine Menge Casual-Games (Wimmler) gespielt und für mich entdeckt, dass dieses Format ein sehr unterhaltsamer Zeitvertreib sein kann. Wohl gemerkt: Kann! Auf "The Chronicles of Shakespeare - Romeo & Julia" trifft das Wort "unterhaltsam" aber absolut nicht zu! Ein Spiel, das sich einer berühmten literarischen Vorlage bedient, kann natürlich auch Interesse am zugrunde liegenden Werk wecken, aber es sollte zuallererst einmal, wie jedes andere Spiel auch, Spaß machen. Von beidem ist  "The Chronicles of Shakespeare - Romeo & Julia" jedoch meilenweit entfernt: Das Spiel ist weder kurzweilig noch sonderlich informativ! Trotz der für Casual-Games typischen, einfach gestrickten Verfahrensweise kommt das Spiel nie richtig in Schwung und über William Shakespeare und sein Theaterstück 'Romeo & Julia' erfährt man höchstwahrscheinlich doch noch mehr von einer herkömmlichen Trivial Pursuit Karte. Außer der hübschen Grafik hat dieses Spiel kaum etwas von dem, was andere Vertreter dieser Art so reizvoll macht: Hier wurde ein Stück Weltliteratur gnadenlos verwurstet! Dafür Geld zu verlangen ist das eigentliche Drama!
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Systemanforderungen


  • Windows XP/Vista/7
  • 1 GHz Prozessor • 512 MB RAM (1GB für Vista/7)
  • 650 MB Festplattenspeicher
  • OpenGL- und DirectX-kompatible Grafikkarte mit 64 MB RAM
  • Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk, Maus

USK 0


Daedalic Entertainment
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